Dienstag, 2. Oktober 2012

Keiner will den Sohn

Keiner will den Sohn

Ein amerikanischer Kunstliebhaber hatte sehr schöne und wertvolle Bilder in seiner Sammlung. Einer mit dem er diese Leidenschaft teilen konnte, war sein Sohn. Als dieser in den Krieg nach Vietnam zog, opferte er sein Leben für das der Kameraden. Als der Vater erfuhr, dass der Sohn, den er so geliebt hatte tot war, überkam ihn eine abgrundtiefe Trauer.

Es war ein paar Wochen danach, da klingelte ein Soldat an der Tür des Kunstliebhabers. In seiner Hand trug er ein großes Bild: „Ihr Sohn rettete vielen Kameraden das Leben. Aber er trug mich auf seinen Schultern, als ihn die tödliche Kugel traf. Er hat oft über Sie und Ihre Vorliebe für Kunst geredet.“ Dann übergab er das Bild, das sich als ein Porträt des Sohnes herausstellte an den Vater: „Er hätte gewollt, dass sie es bekommen.“

Äußerst genau begutachtete der Vater das Bild. Die ganze Persönlichkeit des Sohnes kam in diesem Porträt zur Erscheinung. Er öffnete seinen Geldbeutel um dem jungen Soldaten Geld zu geben. – „Nein! Es ist ein Geschenk. Könnte ich je zurückzahlen, was Ihr Sohn für mich getan hat?“

Der Vater hängte das Bild über seinen Kamin. Jeder Besucher, der hereinkam, war von diesem Bild beeindruckt, für den Vater war es die Krone seiner Sammlung.

Es nahte die Zeit, in der auch der Vater sterben musste. Seine Sammlung seltener, kostbarer Gemälde wurde versteigert. Der Auktionssaal war gefüllt mit reichen Menschen. Der Auktionator eröffnete schließlich die Versteigerung: „Wir werden mit einem Gebot für das Porträt des Sohnes beginnen. Wer will für dieses Bild bieten?“ Eine peinliche Stille machte sich im Saal breit. Einer erbarmte sich und drückte das aus, was im Grunde alle dachten: „Wir wollen die berühmten Bilder, lassen Sie dieses Bild aus!“ Der Auktionator bewies Hartnäckigkeit: „Wir beginnen mit einem Betrag von 100 Dollar für dieses Porträt.“ Das arrogante Volk war außer sich: „Wir wollen die echten Meister! Machen Sie mit den echten Bildern weiter!“ Der Auktionator jedoch blieb bei seiner Forderung.

Von hinten erklang ganz leise die Stimme des Mannes, der über viele Jahre hinweg Gärtner der Familie gewesen war, doch er war nicht sehr reich. Er sagte: „Ich biete zehn Dollar. Ich nehme das Bild des Sohnes.“ Der Auktionator war einverstanden: „Wir haben zehn. Zehn Dollar. Bietet jemand 20?“ Ein Mann aus der ersten Reihe sagte: „Geben Sie`s ihm für zehn, damit wir endlich zu den großen Meistern kommen!“ – „Zehn ist geboten, bietet jemand 20?“ Der Auktionator blickte in eine Menge gelangweilter Gesichter und verkündete endlich: „Zum ersten, zum Zweiten und zum Dritten“, der Hammer fiel: „Verkauft an den Herrn in der Latzhose für zehn US-Dollars!“

Einer der Besucher sprang auf, lief nach vorne und schrie den Auktionator an: „Zeigen Sie jetzt endlich die großartigen Meister!“ Der Auktionator sprach ruhig und besonnen: „Es tut mir leid, aber die Auktion ist beendet.“ – „Aber was ist mit den Gemälden!?“ – „Vor der Auktion teilte man mir eine geheime Bestimmung aus dem Testament mit: Nur das Porträt des Sohnes sollte versteigert werden. Wer immer das Bild bekommen würde, sollte den gesamten Nachlass erben. Der Mann, der den Sohn nimmt, soll alles andere bekommen.“



Diese kleine Geschichte macht deutlich, wie Gott denkt. Sein Sohn starb am Kreuz, weil er ein Opfer für die Schuld von Anderen war und Gott, der Vater fragt: „Will jemand den Sohn?“ Hier gilt dasselbe, wie bei der Auktion: Wer den Sohn nimmt, der erhält auch alles andere. „Denn Gott liebte die Welt so sehr, dass er seinen einzigen Sohn hergab, damit alle die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben erben.“ (Johannes 3, 16)

Im Brief an die Römer steht sogar: „Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat: wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“ (Römer 8, 32) Die Erbschaft wird übertragen: „Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.“ (Römer 8, 17)

Willst du den Sohn?





Quelle: http://www.jesus-online.de/article.php?article=5084

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