Montag, 25. Januar 2016

Über die innere Zerrissenheit ~anstatt Sieg oft Niederlage? Warum?- Teil 1



 Die innere Zerrissenheit  schildert den inneren Kampf eines Menschen, bis er zur Ruhe in Christus gekommen ist.Hudson Taylor schildert in seinem Brief an seine Frau (von dem hier Auszüge niedergeschrieben sind), wie schlimm er seine innere Zerrissenheit empfand, weil er zwar wusste, dass er ein Kind Gottes war, aber nicht im Geringsten dem HERRN zu dienen vermochte und sich immer deutlicher seiner eigenen Kraftlosigkeit bewusst war.
Bis der HERR JESUS ihm eine Offenbarung Seiner Selbst schenkte...

"Ich fühlte, dass ich für mich persönlich wie für die ganze Mission mehr Heiligkeit, mehr Leben, mehr Kraft bedürfe. Ich empfand, welche Undankbarkeit, Gefahr und Sünde darin lag, dass ich nicht ganz nahe bei Gott lebte. Ich betete, fastete, rang, fasste Entschlüsse, las das Wort Gottes fleißiger, suchte mir mehr Stille zu nehmen, um über die göttlichen Dinge nachzudenken — alles war wirkungslos.
Jeden Tag, ja jede Stunde stand ich unter dem Druck der Sünde. Ich wusste, dass alles gut sein würde, wenn ich nur in Jesus bliebe; aber ich konnte nicht.

Ich begann den Tag mit Gebet und war entschlossen, meine Augen nicht einen Augenblick von Ihm abzuwenden. Aber jeder Tag brachte ein ganzes Register von Sünde und "Zu-kurz-kommen", von Mangel an Kraft. Wohl hatte ich allezeit das Wollen, aber das Vollbringen fand ich nicht.
Dann kam die Frage: „Gibt es wirklich keine Rettung? Muss es so bis zum Ende bleiben — beständiger Kampf und 
anstatt Sieg oft Niederlage?"

Auch konnte ich doch nicht mit Aufrichtigkeit verkündigen, dass Jesus allen denen, die ihn aufnehmen, Kraft gibt, Gottes Kinder zu werden, wenn das nicht meine Erfahrung war.Anstatt stärker zu werden, schien es, als ob ich immer schwächer würde und weniger Kraft gegen die Sünde hätte.
Ich war mir bewusst, dass ich ein Kind Gottes bin;- Sein Geist rief in meinem Herzen trotz allem: „Abba, lieber Vater!" Aber aufzustehen und mein Kindesrecht in Anspruch zu nehmen, dazu war ich nicht imstande.
Ich fühlte, dass ich nichts auf der Welt so sehr begehrte und nichts so sehr bedurfte als Heiligung. Aber je mehr ich mich nach der Heiligung ausstreckte und mich bemühte, sie zu erlangen, 
desto weniger konnte ich sie fassen.

Ich glaube nicht, dass ich jemals in eigener Kraft dies Ziel zu erreichen suchte; ich wusste ja, dass ich machtlos war.
Ich sagte es dem Herrn und bat ihn, mir Hilfe und Kraft zu verleihen, und bisweilen war mir zumute, als ob er mich
bewahren und aufrechterhalten würde. Aber wenn ich am Abend auf den Tag zurückblickte, ach, dann war nur Sünde und Zukurzkommen da, was ich vor Gott bekennen und betrauern musste.
Ich musste immer wieder sehen, dass das, wonach ich strebte, mir entschwand, und dadurch geriet ich fast in Verzweiflung.Und doch war Jesus mir nie kostbarer erschienen; ich wusste,Er war ein Heiland, der einen solchen Sünder retten konnte und der es auch wollte.
Die ganze Zeit hindurch war ich gewiss, dass in Christus alles war, was ich brauchte;
 aber ich wusste nicht, wie ich es mir aneignen sollte.

Bild von http://www.caloja.com/f_galerie/inhalt_02_ralf.htm


Christus war reich, ich aber war arm; er war stark, aber ich blieb schwach. Ich wusste, dass in der Wurzel, im Stamm genügend Kraft und Leben war. Die Frage war jedoch, wie ich diese in meinen winzig kleinen Zweig bekommen sollte. Als allmählich das Licht anfing aufzudämmern, sah ich, dass der Glaube die einzige Vorbedingung sei, — die Hand, mit der ich seine Fülle ergreifen und mir zueigen machen könnte. Aber ich hatte diesen Glauben nicht.

Ende Teil 1 

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