Mittwoch, 28. November 2012

John Wesley - freier Wille - George Whitefield - Freier oder Unfreier Wille? - Erasmus von Rotterdam und Martin Luther

von https://www.facebook.com/reformiert1689?fref=pb
1738 bekehrte sich John Wesley. 1735 bekehrte sich George Whitefield. Bereits am 1.Februar 1741 schrieb John Wesley in sein Tagebuch:

»[George Whitefield] erklärte mir, er und ich würden jeder ein verschiedenes Evangelium verkündigen.«

Wesley lehrte, dass alle Menschen durch die Gnade Gottes die Möglichkeit haben, sich zu Gott zu bekehren. Er betonte die Schuld und Verantwortlichkeit des Menschen, und er sagte:

»Gott hat alles getan, damit wir Menschen gläubig werden können. Nun liegt es allein – allein! – am Menschen, ob er dieses Angebot ergreift oder ablehnt.«

Sein Schlagwort war: „Es liegt an euch allen allein!“ Whitefield widersprach dem heftig, da er befürchtete, John Wesley mache das Heil des Menschen von seinem freien Willen und nicht von Gott abhängig: „Du machst“, so warf er John Wesley am 24. Dezember 1740 vor, „das Heil abhängig nicht von Gottes freier Gnade, sondern vom freien Willen des Menschen“. Whitefield betonte dagegen: „Es liegt nicht allein an uns Menschen, – im Gegenteil! – es liegt allein an Gott! Gott erwählt einen Menschen und errettet ihn.“ Er hielt in der Auseinandersetzung John Wesley Römer 9,16 vor: „So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.“ Der Mensch – davon war Whitefield in seinem Innersten durchdrungen – hat nicht die Fähigkeit, sich aus eigener Kraft zu bekehren. Nein, es ist Gottes Werk, Gott wirkt die Errettung an einem Menschen. Dies bedeutete für Whitefield aber keineswegs, die Hände in den Schoß zu legen und darauf zu warten, dass Gott Menschen bekehrt. Im Gegenteil, es war ihm ein Ansporn, mit allem Eifer Gottes Wort zu verkündigen, in der Erwartung, dass Gott seine Verheißung wahrmachen würde, durch die Torheit der Predigt Menschen zu retten.

Aber noch in einem anderen Punkt tat sich ein tiefer Riss zwischen diesen beiden Männern Gottes auf. Wesley glaubte, ein Christ könne schon hier auf Erden einen Zustand erlangen, wo er von der innewohnenden Sünde völlig frei sei. Ein Christ könne ein vollkommen reines Herz erlangen. Ja, er glaubte, man könne eine ‚zweite Erfahrung/Wohltat‘ (‚second benefit‘) machen, die uns so heilige, dass wir frei würden von allen Anfechtungen der Sünde. Auch in diesem Punkt sah sich Whitefield genötigt, seine Stimme gegen Wesley zu erheben: „Nein!“, so war immer wieder seine Rede, „die Bibel und sowohl meine als auch die Erfahrung der anderen Gläubigen zeigt einfach, dass wir noch erbärmliche Sünder sind. Wer kann daher auf Erden je so vermessen sein zu sagen: ‚Ich bin sündlos'?“ Beide gerieten über diesen beiden Lehrfragen scharf aneinander. 1740 schrieb Whitefield aus Amerika, wo Gott gerade eine große Erweckung schenkte, an John Wesley: „Das Werk Gottes geht hier weiter – und das in der herrlichsten Art und Weise – durch Lehren, die den Lehren, an denen du festhältst, vollkommen entgegengesetzt sind.“ Und noch deutlicher wird er kurze Zeit später: „Sehr geehrter Herr, um Jesu Christ willen bedenke, wie sehr du Gott verunehrst, indem du die Erwählung leugnest.“

(Karsten Ernst: Wie sollen wir das Evangelium verkündigen?)
www.betanien.de
http://www.betanien.de/verlag/material/evangeliumverkuendigen.pdf
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www.betanien.de
Autor: Dr. theol. Karsten Ernst
Titel: Freier oder Unfreier Wille? - Erasmus von Rotterdam und Martin Luther
Ort: Nonnenmiß
Bibelstelle/n: Röm. 11:33; Jes. 40:13; 1. Kor. 13:12; 5. Mose 30:15-19; Jes. 21:12; Joh. 15:5; Röm. 1:18;
Röm. 3:21; Ps. 119:67; Joh. 3:16; Tit. 2:11; Luk. 17:10; Joel 2:12-13
Sprache: Deutsch
Kategorie: Bibelstudium, Bibelarbeit, Gottesdienst
Hinweis/e:
Datum: 16. - 19.02.2007
Dauer: 73:38
Verfügbare Version/en: mp3 (64Kbit/s) Download mit rechter Maustaste & Ziel speichern unter (Dateigröße: 33,7 MB)

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