London (dpa) - Für die Entstehung des Universums ist nach Ansicht des Astrophysikers Stephen Hawking kein Gott notwendig gewesen.Hier schlägt Hawkings große Stunde, denn die Urknall-Singularität ist von der physikalischen Beschreibung her den Schwarzen Löchern verwandt, mit denen sich der Kosmologe hauptsächlich beschäftigt hat. In der allgemeinen Relativitätstheorie Einsteins, so Hawking, sei die Zeit trotz einer gewissen Vermischung immer noch vom Raum verschieden. Doch wenn man die Effekte der Quantentheorie in die Relativitätstheorie einbeziehe, könne die Krümmung des Raums in Extremfällen so stark sein, dass sich die Zeit wie eine andere Raumdimension verhalte. Wenn wir vom Anfang des Universums sprächen, müssten wir akzeptieren, dass es im sehr frühen Universum Zeit, wie wir sie kennen, noch nicht gab. Wenn in diesem Sinne kein Anfang existiert hätte, sei das Universum von den Gesetzen der Wissenschaft bestimmt und nicht von irgendeinem Gott angestoßen worden. [...]
Neue physikalische Theorien zeigten eindeutig, dass unser Universum durchaus spontan und aus sich selbst heraus entstanden sein könnte, schreibt der 68 Jahre alte Brite in seinem neuen Buch, aus dem die Zeitung «The Times» am Donnerstag erste Auszüge druckte. Der Band «Der große Entwurf - Eine neue Erklärung des Universums» erscheint in Deutschland am kommenden Dienstag. (Zitatende)
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen
Eine erstaunliche Hypothese!
„Wenn in diesem Sinne kein Anfang existiert hätte, sei das Universum von den Gesetzen der Wissenschaft bestimmt und nicht von irgendeinem Gott angestoßen worden. [...]“Mein Tipp: Schlaue Leute stellen, die Gesetze der (menschlichen) Wissenschaft dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, dem Vater unseres Heilandes Jesus Christus, gegenüber. Mein Votum: Vergraben oder verbrennen sie in diesem Fall am besten alle ihre heiligen Schriften, die jüdisch christliche Bibel, und folgen sie den jeweils bekanntgemachten aktuellen Erkenntnisständen menschlicher Wissenschaften.
Interessant ist, dass Hawking bisher schrieb "dass wir nur noch die eine noch fehlende physikalische Formel finden müssten, damit wir den Plan Gottes verstehen könnten". Er scheint nun weitere Erkenntnisse gewonnen zu haben, auf deren Basis es eines "Anstoßes" für den Urknall nicht bedurft hätte, was ihn zu der Aussage bringt, dass "Gott" für die Entstehung des Universums nicht zwingend notwendig sei.
Dass er damit Weltbilder auf den Kopf stellt, ist unstrittig und unvermeidbar. Dass sich daraus weitreichende Konsequenzen für große Teile der Wissenschaft, Kultur, Religion etc. ergäben, ebenso. Die Angst vor den Folgen darf aber doch bitte nicht an neuen Erkenntnissen hindern! Immerhin nähern sich die Physiker weltweit dem Punkt "X", dem Urknall. Hawkings denkt und rechnet inzwischen darüber hinaus, bzw. darüber zurück...
Jetzt ist wohl der Halbsatz in seinem vorletzten Buch "wir würden dann Gottes Plan verstehen", wohl nur eine verkaufsfördernde Verbeugung vor dem konservativen Amerika war - er selbst scheint schon lange davon auszugehen, dass Gott nicht existiert.
Wer sich mit den zugrundeligenden Fragen auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich:
http://nachrichten.rp-online.de/wissen/ ... tt-1.98982
Doch stimmt das wirklich? Egal, wo man den Punkt setzt. Es bleibt immer die Frage, was vorher war, wer das in Gang gesetzt und die Naturgesetze geschaffen hat.
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