Montag, 3. Februar 2014

Selbstschutz, Narzissmus, Verzweiflung, Identität, Du bist kein Russe!

Den Amerikanern war es endlich gelungen ihren Topspion in Moskau einzuschleusen. Der Mann war 5 Jahre lang ausgebildet worden. Sie hatten ihm alles beigebracht, was sie über Russland wußten. Er war total auf Russe getrimmt. Am Ende der  Ausbildung bezweifelte er ernsthaft seine amerikanische Staatsbürgerschaft. Er fühlte wie ein Russe. Kurz und gut: Es gab keinen Besseren!
Sein erster Auftrag führte ihn in eine kleine russische Kneipe. Er setzte sich an einen Tisch und bestellte eine
Flasche Wodka, die er in einem Zug leerte. Der Wirt nickte anerkennend und meinte: "Briderchen, du saufst wie ein Russe, aber du bist keiner!"

Unserem amerikanischen Freund lief es eiskalt den Rücken herunter. Sollten die ganzen harten Jahre der Ausbildung umsonst gewesen sein? Konnte es sein, dass der erste Russe, der seinen Weg kreuzte, seine Tarnung durchschaut hatte? Hatten sie die Russen doch unterschätzt? Hatte sein Deo versagt? Während ihm noch diese quälenden Fragen durch den Kopf gingen, sprang er auf, griff sich eine Balaleika, die zufällig herumlag und spielte so gut, dass alle anwesenden begeistert klatschten und ihm zujubelten. Und das Lied, das er dazu sang war so traurig, dass sogar den anwesenden KGB-Agenten die Tränen herunterliefen. Auch der Wirt klatschte Beifall,
doch etwas im Gesicht des Mannes ließ unseren Spion das Blut in den Adern gefrieren, denn der Wirt meinte: "Bravo, Briderchen, du spielst und singst besser als jeder Russe, aber... DU BIST KEIN RUSSE!"


Jetzt wollte es unser Mann aber wissen. Er gab, der ebenfalls anwesenden Band einen Wink und als diese eine wilde Melodie anstimmte, begann er einen Kasachok zu tanzen, das allen Hören und Sehen verging. Er wirbelte durch die Kneipe und alle weiblichen Herzen flogen ihm zu. Als er erschöpft endete und das letzte Mal seine Beine weit hinausgeschleudert hatte, dachte er, jetzt kann aber niemand mehr Zweifel an seinen Identität haben. Doch das leichte Kopfschütteln des Wirtes, dass er in der tobenden Menge ausmachte, belehrte ihn rasch eines besseren. Hier hatte er seine Meister gefunden. Sicherlich war er ein hohes Tier beim KGB, der natürlich schon lange über seinen Einsatz gewusst hatte und seinerseits seinen Topmann auf ihn angesetzt hatte.
Mit hängendem Kopf und Schultern ging er auf ihn zu.
Der Wirt empfing ihn mit einem Seufzer: "Briderchen, Briderchen, du tanzt wie ein russischer Gott, aber du bist kein Russe!"

Das war zuviel für unseren wackeren Helden. Schluchzend brach er zusammen und stammelte nur noch: "Ja, ja, du hast recht, aber wie, in aller Welt konntest du das wissen?"
Der Wirt zuckte leicht mit den Schultern und meinte:
"BEI UNS IN RUSSLAND GIBT ES KEINE SCHWARZEN!"

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„Menschlicher Fanatismus habe seinen Ursprung im verletzten Selbst; im ungestillten, „ungetauften“ Narzissmus. Die verletzte Würde fordere als Selbstschutz narzisstisches Feuer; den verzweifelten, fanatischen Drang das Dunkel des unendlichen Abgrundes selbst zu erhellen: Brandschatzung, Selbstverbrennung, bzw. Schaffung von Muttergottheiten. “WALTER PIERINGER

Das ist ja der ganze Jammer:
Die Dummen sind so sicher
und die Gescheiten so voller Zweifel.
(Lebensweisheit)
Wenn das einzige Werkzeug, das du hast,
ein Hammer ist,
werden bald alle deine Probleme
wie Nägel aussehen.
(Chinesisches Sprichwort)
Man kann die Welt
oder sich selbst ändern.
Das zweite ist schwieriger.
(Mark Twain)

Irrtümer haben ihren Wert,
jedoch nur hier und da.
Nicht jeder, der nach Indien fährt,
entdeckt Amerika.
(Erich Kästner)


Verbringe nicht die Zeit
mit der Suche nach einem Hindernis,
vielleicht ist keins da.
(Franz Kafka)

Erfolg
ist der Sieg der Einfälle über die Zufälle.
(Graffiti)


Um Träume zu verwirklichen,
muß man wach werden!
(Graffiti) 
 
Rat sucht man oft gerade dann,
wenn man schon die einzige Lösung kennt,
aber nichts davon wissen will.
(Erica Jong) 
 
Wir lieben die Menschen,
die frisch heraus sagen, was sie denken -
falls sie das gleiche denken wie wir.
(Mark Twain)


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