Samstag, 20. Dezember 2014

„ich weiß von keiner Gnade“ oder: Sind wir "fremdgesteuert"?

"Im Jahr 1994 bricht in der tschechischen Kleinstadt K. eine Toxoplasmose-Epidemie aus. Die körperlichen Symptome sind relativ harmlos und ähneln einer leichten Grippe. Doch etwas anderes irritiert die Einwohner: Ihre infizierten Mitbürger beginnen sich seltsam zu verhalten.
Schon vorher wusste man, dass der Parasit Toxoplasma das Gehirn von Ratten manipulieren kann, so daß diese ihre natürliche Angst vor Katzen verlieren. Die infizierte Ratte wirft sich einer Katze willig zum Fraß vor. Für den Erreger hat dies den Vorteil, daß er so in seinen Endwirt gelangt und sich dann in ihm vermehren kann. Ein raffinierter Trick.
Bei Untersuchungen machen Parasitologen der Karls-Universität Prag aber auch bei Menschen erstaunliche Beobachtungen: Der Parasit Toxoplasma verändert offenbar die Persönlichkeit der infizierten Personen. Eine Ansteckung führt zur Enthemmung und bewirkt den Verlust von Schamgefühl und moralischen Bedenken. Die betroffenen Personen zeigen keine Angst vor Strafen oder Blamagen. Sie verhalten sich ausgesprochen risikofreudig, spontan und geschwätzig. Im sozialen Umgang sind sie distanzlos, ungewöhnlich offenherzig und lassen ihren Stimmungen in eruptiven Gefühlsausbrüchen freien Lauf.
Die Inszenierung rekonstruiert auf Grund von Originalmaterial den Vorfall in der tschechischen Kleinstadt K.. Anhand des authentischen Falls stellt das Projekt die Frage, was geschieht, wenn die üblichen Regeln des Miteinanders nicht mehr gelten und welche Konsequenzen dies für das Zusammenleben hat."





Die Zehn Gebote, auch Zehn Worte (hebr. עשרת הדיברות aseret ha-dibberot) oder Dekalog (altgr. δεκάλογος deka-logos) genannt, sind eine Reihe von Geboten und Verboten (hebr. Mitzwot) des Gottes Israels, JHWH, im Tanach, der Hebräischen Bibel. Die zwei leicht unterschiedlichen Fassungen sind als direkte Rede dieses Gottes an sein Volk, die Israeliten, formuliert, und fassen seinen Willen für das Verhalten ihm und den Mitmenschen gegenüber zusammen.
Sie haben im Judentum wie im Christentum zentralen Rang für die theologische Ethik.

Und hier liegt das Problem: "Sie haben im Judentum wie im Christentum zentralen Rang für die theologische Ethik."

Woher stammt die Ehik?(„das sittliche (Verständnis)“, von ἦθος ēthos „Charakter, Sinnesart“ ) Woher hast du sie?

Nur das das Gesetz des Geistes: "
Roemer 8
Lutherbibel 1912
1So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist. 2Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christo Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. 3Denn was dem Gesetz unmöglich war (sintemal es durch das Fleisch geschwächt ward), das tat Gott und sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches und der Sünde halben und verdammte die Sünde im Fleisch, 4auf daß die Gerechtigkeit, vom Gesetz erfordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist. 5Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. 6Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. 7Denn fleischlich gesinnt sein ist wie eine Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht. 8Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen."
Wenn ich die Ethik des Volk Gottes, Israel übernehme wandle ich fleischlich. Das Gesetz ist gut! Aber ich bin nicht Volk Gottes, Israel.

Die Frage ist also nicht, ob ich das Gesetz halten soll, oder nicht. Auch nicht, ob ich es kann oder nicht!

Sondern

       WER bin ich, das ich es halte?
+ ich müsste Volk Gottes sein, Israel.
Oder + ich müsste  unter dem Gesetz des Geistes seinin Christus, der da lebendig !
Lebendige in Christus lesen das Gesetz und halten das ganze Gesetz.

Für wen ist das Gesetz bestimmt?
Zunächst einmal hat Gott das Gesetz dem Volk Israel gegeben. Er hatte sich dieses Volk ausgesucht und es unter anderem dadurch gesegnet, dass Er viele Anweisungen gab, die ihr tägliches Leben regeln sollten. Natürlich haben sie dieses Gesetz nicht gehalten – weil der sündige Mensch es nicht kann. Aber hier geht es mir um einen anderen Punkt: Wenn du kein Jude bist, dann bist du nie „unter Gesetz“ gewesen und bist es auch als Christ nicht.
Streng genommen müsstest du sogar ein Jude sein, der noch in dem Zeitalter des Gesetzes lebt, nicht in der heutigen Gnadenzeit...
Paulus sagt klipp und klar: „Ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade“ (Röm 6,14)

 Das Gesetz macht nur die Unruhig, die nicht in Christus Jesus leben!


„Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn jemand es gesetzmäßig gebraucht, indem er dies weiß, dass für einen Gerechten das Gesetz nicht bestimmt ist, sondern für
  • Gesetzlose und Zügellose
  • Gottlose und Sünder
  • Unheilige und Ungöttliche
  • Vaterschläger und Mutterschläger
  • Menschenmörder
  • Hurer
  • Knabenschänder
  • Menschenräuber
  • Lügner
  • Meineidige und wenn etwas anderes der gesunden Lehre entgegen ist ...“

„Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade“ (Röm 6,14).
Der Grund dafür, dass die Sünde keine Macht mehr über uns hat, ist eben, dass wir nicht (!) unter Gesetz sind, sondern unter Gnade. Es ist eine der Neigungen des (religiösen) Menschen, sich ein System von Regeln zu nehmen, um ein „gutes“ Leben zu gewährleisten. Und immer geht es schief. Gott dagegen geht ganz anders vor:
  • Er verurteilt das Prinzip der in uns wohnenden Sünde (Röm 8,3)
  • Er gibt dem, der an Christus glaubt, eine neue Natur – die das Gute will (Joh 3,6)
  • Er gibt dem, der das Evangelium des Heils geglaubt hat, den Heiligen Geist als Kraft, um das zu tun, was die neue Natur tun will (Röm 8,4)
  • Er unterweist uns – nicht durch das Gesetz – sondern durch die Gnade (Tit 2,12)
Und das ist das Schöne: Gott gibt uns ein Thema, oder besser gesagt eine Person, die unser Leben und Denken erfüllt: Christus.

"Erneuert eurer Denken" Röm 12,2 heißt nicht neue Gedanken holen aus der Bibel. Sondern Christus unser Denken und Leben einnehmen zu lassen!




Sonst ergeht es uns wie in aus bunyan:pilgerreise:zehntes_kapitel
Getr. =Getreu. Als ich an den Fuß des Hügels Beschwerde kam, begegnete mir ein hochbetagter Mann, welcher mich fragte, wer ich wäre und wohin ich wollte? Ich sagte ihm, ich wäre ein Pilger, der zu der himmlischen Stadt wolle. Darauf sagte der Greis, du scheinst mir ein ehrlicher Mann zu sein: hast du Lust bei mir zu wohnen um den Lohn, welchen ich dir geben will? Da fragte ich ihn, wie er heiße und wo er wohne? Er erwiederte: ich heiße der alte Adam und wohne in der Stadt Betrug.8) Nun fragte ich ihn, was er für ein Geschäft habe und welchen Lohn er mir geben wolle? „Mein Geschäft“, sprach er, „sind allerlei Ergötzlichkeiten“, und mein Lohn, daß du zuletzt mein Erbe sein sollst.“ Weiter fragte ich ihn, was für eine Haushaltung und welche andern Diener er habe? Da sagte er mir, sein Haus sei mit allen Leckerbissen der Welt versehen und seine Dienerschaft bestehe aus seinen eigenen Kindern. „Wie viele Kinder hast du denn?“ fragte ich ihn. „Ich habe nur drei Töchter“ erwiederte er, sie heißen: Fleischeslust, Augenlust und hoffärtiges Leben9), und wenn du willst, kannst du eine von ihnen heirathen.“ Darnach fragte ich: wie lange soll ich bei dir wohnen? er antwortete: so lange ich selbst lebe.
Chr.=Christ: Nun, und zu welchem Entschlusse kamst du dann endlich mit dem alten Manne?
Getr. Anfangs war ich einigermaßen geneigt, mit ihm zu gehen, denn ich meinte, es wäre doch sehr schön, was er sagte, als ich aber, im Gespräch mit ihm, gerade auf seine Stirn blickte, sah ich, daß darauf geschrieben stand: Ziehet den alten Menschen mit seinen Werken aus.10)
Chr. Und wie wurde es dir nun?
Getr. Da fiel es mir heiß ein, daß, was er auch immer sagen und wie er mir auch schmeicheln möchte, er mich als einen Sklaven verkaufen würde, wenn er mich nur erst in seinem Hause hätte. Darum sagte ich ihm, er möge seine Worte nur sparen, denn niemals würde ich die Schwelle seines Hauses betreten. Da verhöhnte er mich und sagte, er wolle mir Jemanden nachschicken, der solle mir den Weg sauer machen. Somit wandte ich mich von ihm weg; allein in dem Augenblick, als ich fortgehen wollte, fühlte ich, daß er mein Fleisch packte und mich mit einer so mörderischen Gewalt zurückriß, daß ich meinte, er hätte mir ein Stück vom Leibe gerissen und ich ausrief: o, ich elender Mensch!“ 11) So ging ich weiter den Hügel hinan.
Als ich nun ungefähr halb den Weg hinaufgekommen und mich umsah, bemerkte ich Jemanden hinter mir, der mir wie der Wind nacheilte. Er holte mich gerade an der Stelle ein, wo die Laube steht.
Chr. Gerade dort ließ ich mich nieder, um auszuruhen. Da mich aber der Schlaf überfiel, verlor ich diese Pergamentrolle aus meinem Busen.
Getr. Aber, lieber Bruder, laß mich nur ausreden. Sobald der Mann mich eingeholt hatte, gab er mir einen Schlag, daß er mich für todt liegen ließ. Als ich aber wieder ein wenig zu mir selbst gekommen war, fragte ich ihn, warum er mich so behandle? „Wegen deiner verborgenen Neigung zum alten Adam“, sagte er. Und somit versetzte er mir noch einen tödtlichen Schlag auf die Brust, daß ich rücklings niederfiel, und so lag ich abermals wie todt zu seinen Füßen. Als ich nun wieder zu mir selbst kam, flehte ich ihn um Gnade an. Allein er sprach: „ich weiß von keiner Gnade“ aus bunyan:pilgerreise:zehntes_kapitel
 Bibelstellen: Römer 6,6
„Da wir dieses wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen“ (Römer 6,6).
Aber es ist „unser alter Mensch“, von dem gesagt wird, dass er mit Ihm mitgekreuzigt wurde (Römer 6,6).
„Unser alter Mensch“ ist also unser Adamssein und -wesen, wie es sich in seinen moralischen Wesenszügen zeigt (in allem, was wir als Kinder Adams sind) – und das ist mit Christus gekreuzigt worden.




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